2017-09-22

Meine Zeit in Darwin

In Darwin habe ich versucht jeden Tag etwas zu machen, um nicht nur im Zimmer zu sitzen. Es hat zwar früh immer eine Weile gedauert bis ich mich aufgerappelt habe, aber dann wurde der Tag auch genutzt. Am Freitag habe ich ja das Hostel gewechselt und war dann dort und Samstag jeweils an der Esplanade. Ich mochte diesen Ort wirklich sehr, ich konnte dort schön im grünen Sitzen, hatte meine Ruhe und das wunderbar türkise Meer direkt vor mir. Am Sonntag bin ich dann in den Botanischen Garten gelaufen, das war eine halbe Weltreise und bei der Wärme fast nicht zu ertragen. Dort habe ich einen kleinen Rundgang gemacht und anschließend vor dem Springbrunnen noch eine Weile entspannt. Am Montag ging es dann schon in den Litchfield Nationalpark, was eindeutig mit eines der schönsten Erlebnisse der Woche war. Dienstag war ich dann mit dem Engländer an der Waterfront Lagune. Aufgrund der Krokodile kann man hier ja nicht im Meer baden gehen und so wurde hier mit direktem Zufluss zum Meer eine Lagune hergerichtet die wirklich toll ist. Außenherum ist ebenfalls viel grün und so fühlt man sich fast wie am Strand. Mittwoch bin ich mit dem Engländer zusammen zum botanischen Garten gelaufen, da er ihn sich anschauen wollte und ich bin dann weiter zum National Museum. Dort hat mich die Art Gallery am meisten beeindruckt. Ich liebe das Dot Painting der Aborigine einfach. Die ganzen Bilder bestehen zu 90% nur aus Punkten, aber für mich vermittelt das ganze einen ganz besonderen Charme.Ebenfalls ziemlich gigantisch war das ausgestellte Salzwasserkrokodil, welches in den 1970ern ziemlich viel Schaden angerichtet hat und bei dem Versuch zu fangen, ausversehen gestorben ist. Ich muss sagen, mich hat schon schockiert wie groß die Dinger werden können. Am Abend habe ich mich dann mit Christoph und Adi zusammengesetzt und wir haben einiges wegen der Reise besprochen. Eigentlich wollte noch eine andere Französin mit, aber im Auto war kein Platz mehr. Donnerstag besteht irgendwie eine Lücke, weiß nicht ob es den Tag wirklich gegeben hat, aber kann gut sein, dass ich da den Blog hergerichtet habe und Freitag war ich dann nochmal an der Waterfront und bin gemütlich ein paar Runden geschwommen, bevor der Roadtrip dann Samstag früh losging. Ah, Donnerstag abend,jaja,jetzt fällt mir alles wieder ein. Ich hätte fast den schönsten Abend der ganzen Woche vergessen! Da habe ich mich aufgemacht zum Mindil Beach Sunset Market. Auf dem Weg dahin habe ich eine Gruppe Backpacker getroffen mit denen ich zusammen hingelaufen bin und geredet habe. Menschliche Interaktion für diesen Tag erledigt :D Dann konnte ich mich beruhigt an den Strand setzen und den Sonnenuntergang genießen, es war der schönste den ich bis dahin in Australien gesehen habe. Am Strand war noch Ebbe und man konnte sehr weit ins Meer hineinlaufen. Da hat gleichzeitig die Sonne so wunderschön geschimmert. ich saß noch eine ganze Weile da und habe beobachtet, wie sich alles langsam von einem tiefroten Licht in die sternenklare Nacht verwandelt hat. Der perfekte Zeitpunkt um mir endlich den berühmten Market anzuschauen und ich muss sagen, dass ich wirklich richtig begeistert war. Es war nicht so ein typischer Markt wo lauter Kitsch rumhängt. Nein, es ging vorwiegend ums Essen und um australische Kultur. Ersteres fande ich natürlich sehr toll. Überall wo man langgelaufen war hat es gut gerochen und es gab so vielfältige Stände. Von Indisch,Thailändisch,Chinesisch über Griechisch oder Holländisch war alles dabei. An ein paar Ecken verteilt standen Musiker, die total interessante Instrumente gespielt haben. Dem einen habe ich sehr lange zugehört, er hatte sowas wie einen Gitarrenhals in der Hand, an dem sehr viele Seiten waren und damit hat er ruhige Melodien gezupft, es klang ein bisschen elektrisch, aber mir hat es sehr gefallen. Nachdem ich mir noch sämtliche Traumfänger, Didgeridoos und Boomerangs die wunderschön verziert waren und Dot Painting Gemälde angeschaut habe,die dort auch life gemalt wurden, habe ich mich mit den wohl allerbesten Pancakes mit Erdbeeren,Bananen, Eis und Schoko- und Karamellsoße wieder zu dem oben genannten Musiker gesetzt und die Atmosphäre genossen.
Als es auf dem Markt so langsam ruhiger wurde habe ich mich auf den Heimweg gemacht. Und komischerweise hatte ich überhaupt keine Angst ganz alleine durch einsame Straßen zu laufen. Alles in Australien erscheint mir manchmal einfacher. Ich fühle mich so sicher hier und fernab von allem Unglück was so in der Welt passiert, ich merke das mir das sehr gut tut.
Liebe Grüße,Elli


meine schöne Esplanade

im botanischen Garten
Vom Mueseum zurück habe ich den wunderschönen Coastal Walk am Mindil Beach entlang genommen
Ich wünschte mein Makro Objektiv wäre in diesem Moment da gewesen:D
EIN TRAUM

Der wunderschöne Litchfield Nationalpark

Sonntag Abend hat sich kurzfristig ergeben, dass wir am nächsten Tag in den Litchfield National Park fahren würden. Dabei waren der Engländer, mit dem ich in der Zeit in Darwin einiges unternommen habe und eine 40jährige Schweizerin. So setzten wir uns Sonntag Abend zusammen und besprachen, was wir uns alles anschauen wollen und mieteten uns dann früh spontan ein Auto. Da haben wir dann mehr bezahlt, da Natascha unbedingt die teuerste Versicherung nehmen wollte die es gab. Ich hätte die nicht genommen, da man wenn was passiert wäre anstatt 5000 eben noch 3000 bezahlen müsste.. Das wäre es mir dann nicht wert gewesen und ich setze ja gerne Dinge auf die hohe Kante. Unseren Korfu Urlaub haben wir nicht versichert und meine komplette Australienreise auch nicht, das Geld kann ich jetzt sinnvoller ausgeben und habe aus beiden Reisen trotzdem schon wundervolle Erlebnisse mitgenommen.
Als wir dann losgefahren sind, begann das ganze in einem einzigen Desaster. Der Engländer wollte nicht fahren, weil er zu unsicher war und nicht oft fährt. Und die Schweizerin kam mit dem Automatik und dem Linksverkehr nicht klar. Ich sage euch, da habe ich Ängste ausgestanden..  Ich habe so oft gefragt ob ich nicht einfach fahren soll. Das wäre das einfachste gewesen, da ich von allen die sicherste Fahrerin war. Aber da die Vermietung erst ab 21 war, hatte sie dann Angst gehabt. Dann ist sie auch immer auf die falsche Straßenseite gefahren, hatte das mit dem Tempo nicht raus und zwischendurch immermal Vollbremsungen hingelegt..von 100 auf 0 innerhalb weniger Sekunden, zermatscht einem schon den Kopf. Nach gefühlt 2h waren wir dann endlich im Nationalpark angekommen. Das war richtig schön, weil am Rand überall riesige Termitenhügel waren, das sah schon sehr beeindruckend aus. Nach einigem hin und her der Schweizerin, weil die mal wieder Panik geschoben hat wegen dem Weg, sind wir endlich am Parkplatz der Florence Falls angekommen. Es war wirklich unglaublich heiß und so machten wir uns auf den ca. 20 minütigen Walk. Nach der Hälfte vom Weg sind wir an einem Lookout angekommen, von welchem aus man die Falls von oben gesehen hatte. Es sah so unglaublich toll aus. Ich hatte hier nicht mit einer so vielfältigen Landschaft gerechnet, aber das Northern Territory hat neben dem Uluru und nicht auszuhaltender Hitze schon einiges zu bieten. Überall war zwischen der trockenen Landschaft und dem ausgedürrten Gras so viel Grün zu sehen, im Kontrast dazu standen die braunen,leuchtenden Felsen die sich zwischen alldem entlang schlängelten. Über diese Felsen stürzten sich dann 2 Wasserfälle die in einem kleinen Naturpool endeten. Schon von oben hörte man das Rauschen und ich konnte es kaum erwarten endlich unten anzukommen und ins Wasser zu springen. Dieses war wider Erwarten nicht kalt, sondern richtig angenehm erfrischend. Im Wasser hatte man zwischen den tiefen stellen immermal höhere Felsenplateaus,sodass man sich draufsetzen konnte und einfach nur den Anblick genießen konnte. Die Florence Falls haben mir an diesem Tag am besten gefallen und es war schade,dass wir diese dann schon zuerst gesehen haben. Ich habe mich dort wirklich gefühlt wie im Tropical Islands, alles war wie in einer künstlich angelegten Lagune im Schwimmbad, nur dass das ganze Real war und ich mittendrin. Diese Schönheit kann man nicht beschreiben, ich kann nur sagen, dass ich dort gerne den ganzen Tag verbacht hätte. So eine vielfältige Natur habe ich noch nirgendwo erlebt. Auch hier habe ich wieder so sehr an zuhause gedacht" Australien ist doch nur Wüste", jaja, schaut euch die Bilder an und überdenkt das ganze:D Ich kann nicht sagen wie sehr mich alles beeindruckt hat, das saftige Grün der Bäume und das Gestein sind eine wunderbare Kombination.
Nach einer guten Weile war es Zeit den Weg fortzusetzen. Die Buckey Rockholes warteten auf uns. Der Weg nach oben war so anstrengend, da man so viele Treppen hochmusste. Doch ich hatte ja eine Motivation, dass mich am nächsten Spot auch wieder kühles Wasser erwarten würde. ZUm Glück war der Weg zu den Buckeys leichter und wir erreichten diese schon nach nur 500m. Ihr müsst euch alles noch viel grüner vorstellen, mit so vielen Pflanzen und mittendrin ein kleiner Fluss, der in verschiedene Plateaus unterteilt war und dann immer weiter verlief, diese kleinen Plateaus waren kleine Badebecken die bestimmt 3m tief waren und auf den Übergängen konnte man sich schön vom Sprudelwasser massieren lassen. Es war wirklich besser als jede Massage die ich jemals hatte. Das Wasser hatte eine unfassbare Kraft. Aber auch hier war nach einer Weile die Zeit gekommen, den schönen Ort zu verlassen. Als nächstes hielten wir an Wasserfällen an, dessen Name ich leider vergessen habe, Thompson Falls? Hier konnten wir nicht baden sondern mussten uns durch die Hitze schleppen und konnten den Wasserfall von oben bestaunen. Daneben hatte man auf dem Weg den Ausblick auf unendliche grüne Natur.
Der letzte Stopp  waren die Wangi Falls, die wir so gegen 3 erreichten.  Hier war einiges los und so beschloss ich erst einmal Mittagspause zu machen und auf das Gepäck der anderen aufzupassen. Nach einer halben Stunde löste mich die Schweizerin ab und ich ging mit etwas mulmigen Gefühl ins Wasser, da ich vorher gelesen hatte, dass hier in der Wet season Krokodile herkommen. Auch wenn ich sicher sein konnte,das keine da sind, fühlt man sich doch nicht so wohl. Die Wangi Falls waren auch schön, aber konnten die Florence nicht toppen. Es war ein ziemlich großer See über dem sich am anderen Ende eine 100m hohe orange leuchtende Felswand empor hob. An ihr hob sich der Wasserfall in die Tiefen. Rundherum konnte man wieder unzählige Farne und Grün entdecken und zum Glück kein Krokodil. Nach einer halben Stunde bin ich dann wieder aus dem Wasser raus und habe die Schweizerin gefragt wie der Plan ist. Da hat sie mich nur komisch angegangen, dass sie das ja nicht weiß. Ich bin ihr dann eben hinterhergegangen und habe nach der Uhrzeit gefragt, und trotz dessen, dass sie eine Uhr trug, sagte sie wieder weiß ich nicht. Dann war ich erstmal etwas ratlos weil ich das Problem nicht gesehen habe und habe nach 5 min nochmal gefragt, wie lange wir noch bleiben wollen und ob ich dann nochmal ins Wasser kann oder ob sie sich noch was anderes anschauen wollen. Da hat sie dann nur total pissig gesagt, das sie hier garantiert nicht nochmal so lange auf alle Sachen aufpasst und hier auch kein wlan hat und nicht weiß was sie machen soll. Im Übrigen hat sie alle meine Sachen alleine stehen lassen und hat sich um die Ecke gesetzt als ich im Wasser war..meine Kamertasche stand offen zugänglich da, das Netbook, Handy und Geld und Kreditkarte im Rucksack. Ich war so genervt darüber, das hätte alles weg sein können und ich habe ja auch Acht gegeben auf ihre Sachen..Naja, das war dann kein wirklich schöner Abschluss vom Tag. Und sie hätte ja auch nicht nochmal aufpassen müssen, der Engländer wäre auch mal dran gewesen. Im Nachhinein habe ich nich erfahren,dass sie anscheinend auch genervt war, das sie für mich immer den Kofferraum zumachen musste. Da hätte sie mal ein Wort sagen können. Und mir ist das nicht aufgefallen, ich hatte keinen Überblick und dachte eben, weil sie immer noch drum rum standen, dass von ihnen auch noch was rein muss.
Auf dem Rückweg haben wir uns noch Termitenhühel angeschaut die mindestens 3m hoch waren, das war schon gigantisch. Dann sind wir gegen 7 im Hostel angekommen und ich bin total kaputt ins Bett gefallen.
Liebe Grüße,Elli

Die Florence Falls
es war so toll
die Buckey Rockholes, ebenfalls ein wunderbarer Ort zum abschalten
der mysteriöse Wasserfall ohne Namen, dafür aber mit schönem Regenbogen
Wangi Falls
das ist schon beeindruckend was so kleine Lebewesen erschaffen können. Und da sagt der Mensch er fühlt sich überlegen:)

Ab in den Norden

Nicht ab in den Süden, sondern ab in den Norden. Im Süden ist es nämlich zu kalt habe ich festgestellt. Da friere sogar ich und das muss was heißen:D Gestern Nacht bin ich gegen 1 in Darwin gelandet und wurde dann vom Shuttle in meinem Hostel Frogs Hollows abgesetzt. Hier ist es jetzt nicht so toll. Das Zimmer ist sehr laut wegen der Klimaanlage und auch so sieht alles nicht so schön aus und war teilweise dreckig,vor allem das Bad. Ich habe beim Duschen nur meine Shampoo Flasche vom Boden aufgehoben und hatte überall schwarze Haare kleben, in meinem Zimmer waren nur Asiaten. Die sind alle ganz lieb aber haben irgendwie komisch gerochen,das hat so gestunken in dem Zimmer, ich bin froh gleich auschecken zu können. In der Nacht habe ich noch ewig mit dem beknackten Spannbettlaken gekämpft und verloren..Das Ding war viel zu klein für die Matratze,also hab ich dann meine Decke als Laken genommen und umgekehrt. Auch in der Küche sieht es nicht besser aus, es gibt es kaum Geschirr, bis auf 3 Teller und einen Topf. Das Hostel ist zwar ruhig gelegen,aber man lernt nicht wirklich viele Leute kennen. Deshalb gehe ich gleich ins Crocodilly Inn und hoffe dass es dort besser ist. In meinem Alten war der Innenhof ganz gut,da waren Palmen und man kann draußen sitzen,auch fahren draußen kaum Autos vorbei,den Luxus werde ich in dem anderen nicht haben, da es sehr zentral liegt. Aber da ich mir hier gerade ziemlich einsam und verloren vorkomme ist es vielleicht besser so, in belebtere Gebiete zu kommen. Gestern und heute habe ich nach Jobs geschaut, mich bei ein paar Mango Farmen beworben, da hier bald die Saison losgeht und sonst nix weiter zu tun. In der Stadt einen Job finden ist schwierig, da alle nur erfahrene Leute wollen, die Ahnung haben wie das alles läuft und damit kann ich ja nicht gerade punkten. Ich hoffe wirklich sehr von den Farmen bald ein Antwort zu bekommen,glaube aber auch nicht wirklich daran,da ich eben auch wieder keine Erfahrung habe und sie dann immer die anderen vorziehen. Sonst ist hier nicht so viel los,einfach weil ich hier niemanden habe mit dem ich was machen kann oder sonstige Pläne. Es gibt zwar schöne Nationalparks um Darwin aber die sind zu gefährlich um da alleine hinzugehen, bzw. lohnt sich das nicht alleine ein Auto zu mieten. Einzige Alternative wären geführte Touren,aber da bin ich für 3 Tage 500$ los und das ist mir echt zu viel..Wie man merkt bin ich zurzeit etwas ratlos und weiß nicht so wirklich wohin mit mir. Hier ist es eben auch nicht so einfach alleine zu reisen wie an der Ostküste, da hier riesige Distanzen zu überwinden sind und deswegen dieLeute auch alle unterschiedliche Ziele haben und es nicht einfach ist jemanden zu finden,mit dem man das gemeinsam machen könnte.Es stehen zwar immermal Angebote auf Facebook,wo Travelmates gesucht werden aber wenn ich die Leute nicht kenne ist mir das auch zu unsicher, da ich nicht weiß ob es von der Sympathie her passt oder ob es ordentliche Fahrer sind. Wenn ich hier keine Arbeit finde werde ich wohl hoffen müssen, das ich jemanden finde,mit dem ich zusammen reisen kann.Gerade wäre es wirklich einfacher nicht alleine zu sein. Wenn man keine Kontakte hat fühlt man sich halt doch schon ziemlich einsam und verloren.Ich will auch nicht hier sinnlos im Hostel sitzen und nichts machen,da ist mir das Geld zu schade,das kann ich auch zuhause..Ich hoffe wirklich so sehr das im neuen Hostel alles besser wird(08-09-2017)
Mein anderes Hostel war dann leider auch nicht der Hit. Ich bin voller Erwartung hingekommen und hatte die Hoffnung das endlich alles besser wird. So schloss ich also neugierig meine neue Zimmertür auf und wurde vom Anblick des Chaos ziemlich geschockt. Auf dem Boden lag lauter Heu und Dreck von draußen, überall war allgemeines Durcheinander und zu allem Überfluss stand auch noch tagealtes Essen auf dem Boden rum. Ich habe meine Sachen genommen und bin gleich wieder zur Rezeption, um mir ein neues Zimmer geben zu lassen. In diesem angekommen, war ich erstmal glücklicher. Alles war sauber und ich war die einzige und hatte einen kompletten Raum samt Bad für mich. Es war herrlich. Leider war ich auch an diesem Tag immer noch ziemlich fix und alle und saß für den Rest des Nachmittages an der Esplanade und habe aufs Meer geschaut. Die ganze nächste Woche wurde ich von diesen Gefühlen niedergedrückt und habe es auch nicht geschafft mich aufzurappeln. Gerade wenn man Heimweh hat ist die ganze Situation zu viel. Man kommt ständig in neue Umgebungen, muss sich wieder komplett neu einstellen, kennt niemanden und fühlt sich einfach nur alleine. Wenn man dann wie ich auch noch keinen Plan hat, wohin die Reise gehen soll, bringt das alles durcheinander. Die Farmen haben mir nicht geantwortet, mein Hostel ist nicht das Beste und ich wusste nicht wohin mit mir. Jeden Tag habe ich in Darwin den Kampf aufs Neue aufgenommen. Ich habe versucht mich zu beschäftigen, das Schöne um mich herum zu entdecken und Pläne zu machen. Und nach unzähligen To do Listen von zuhause und lieben Skype Videos, habe ich es zumindest für einige Stunden geschafft meine Zeit hier ein bisschen zu genießen. Doch gleich am zweiten Tag im Hostel kam wieder etwas dazwischen. Ich war nicht mehr alleine im Zimmer, eine Polin und eine andere Deutsche waren angereist. Zu allem Überfluss fand die Polin auf ihrem Bett Bettwanzen. Ich bin dann gleich zur Rezeption und habe das gemeldet. Daraufhin haben wir neue Zimmer bekommen und mussten unsere Sachen in dem alten Zimmer lassen, um diese am nächsten Morgen einzutüten und in die Sonne zu stellen. Bettwanzen sind ziemlich aggressive Viecher, die man mit Waschen nicht wegbekommt. Einzig und allein durch große Hitze. Sie setzen sich in alle deine Sachen und wandern deine Blutgefäße ab um diese aufzubeißen.. Ihr glaubt nicht wie verzweifelt ich war. Zum Glück hatte ich keine Wanze an mir. Am nächsten Tag ging es für mich in den Litchfield Nationalpark und da ich wirklich keinerlei Nerv hatte meine Sachen einzutüten, bin ich das Risiko einfach eingegangen und habe meinen Rucksack in mein neues Zimmer gebracht. Dieses war übrigens auch ein totaler Saustall. Fast so schlimm wie in Zimmer Nummer 1. Aber wenigstens war das Zimmer Asiaten- und bedbugfrei, die Leute waren nett und ich hatte Internet im Zimmer. Für den einen Typ musste ich nur immer mitspülen..keine Ahnung aus welcher Gosse der kam. Mega eklig. Der Zimmerservice im Hostel war auch wieder ein einziger Witz-Übernommen durch Asiaten, die einmal mit dem Besen gerade durchgewischt haben und den Müll ausgeleert haben. In dem Bad war so eine megadicke Staubschicht, sowas hab ich noch nie gesehen. Überall Haare die verklebt rumlagen. Ich vermute ja, die waren schon dort angewachsen. Das Einzige positive an dem Hostel war, dass die Küche ordentlich ausgestattet war und man mehr Leute kennengelernt hat und es zentraler lag. Zusammenfassend kann man sagen, das wirklich jedes Hostel in Darwin schlecht ist und ich keine andere Wahl hatte. All diese Umstände haben es mir nicht leicht gemacht und so war meine erste Woche alleine ein auf und ab. Schon als ich am Donnerstag zum Flughafen gefahren bin ging es mir immer Schlechter, wirklich alles hat mich an meinen Abschied in Deutschland erinnert. Die lange Zugfahrt, das warten am Flughafen und der Flug. Als wir dann endlich in der Luft waren, war ich entgültig am Tiefpunkt angelangt. Selbe Prozedur wie in Frankfurt, nur das mein Frühstück es noch bis ins Waschbecken geschafft hat.. Danach hat sich die Crew ganz lieb um mich gekümmert, mir kostenfrei Wasser und Limo gegeben und ich hatte eine komplette Sitzreihe für mich, in der ich mich während der 4h 35min Flug langmachen konnte. Man muss aber sagen, dass der Start in Sydney wirklich gigantisch war. Die ganzen Lichter die so leuchteten und einfach nicht enden wollten. Es war wirklich ein schöner Abschied von Sydney, auch wenn mein Magen sich auch nochmal höchstpersönlich verabschieden wollte. Das nächste mal regeln wir das anders:D Aber das nächste mal fliege ich ja im Dezember nach Brisbane und das ist ja wirklich 100% Grund zur Freude.
Liebe Grüße, Elli


2017-09-15

Den richtigen Weg finden

Jetzt bin ich schon seit einer Woche in Darwin und gerade in den letzten Tagen hatte ich vielmals mit mir selbst zu kämpfen. Eigentlich ist alles gut. Ich bin gut gelandet, hatte einen super Start und in der kurzen Zeit die ich hier bin, habe ich schon unfassbar viel gesehen. Doch seit ich letzten Donnerstag in den Flieger von Sydney nach Darwin gestiegen bin,hat sich für mich gefühlt alles auf den Kopf gestellt und mir ging es lange Zeit nicht gut. Ich wusste nicht wohin mit mir. Hatte keinen Anschluss und habe einfach nur unfassbares Heimweh gespürt. Jeder Tag hier war für mich eine neue Herausforderung und ich habe so vieles versucht, damit es mir besser geht, doch am Ende hat keine Ablenkung etwas gebracht. Einzig und allein in den letzten beiden Tagen habe ich mich etwas besser gefühlt,ich vermute mal stark, dass ich das Mamas Bachblüten zu verdanken habe, die mir neues Selbstvertrauen schenken.Doch nicht nur die sind es, auch die zahlreichen Skype Gespräche mit meiner Familie oder all die lieben Emails von Oma und Opa haben mich immer weiter aufgebaut und mir Stärke gegeben. So viel Stärke, dass ich in den letzten Tagen Stück für Stück meine Zeit mehr genießen konnte. Und ich bin unglaublich dankbar für eure ganzen lieben Worte. Für mich ist ebenfalls vieles leichter geworden, als ich eine für mich wichtige Entscheidung getroffen habe. Endlich ist geklärt wie es weitergeht, denn in der Hostelküche habe ich Anfang der Woche Christoph aus Österreich kennengelernt. Er hat mir einen Platz in seinem Auto angeboten, wenn er Ende der Woche seinen Roadtrip Richtung Perth startet. Ich habe lange Zeit überlegt was ich machen soll, da ich eigentlich hier oben Arbeit suchen wollte. Doch nach ermutigenden Worten von daheim und einem Münzwurf an der Lagune habe ich meine Entscheidung gefällt und bin wirklich glücklich sagen zu können, das es in wenigen Stunden im 4WD ab Richtung Broome geht. Die wahrscheinlich abenteuerlichsten Wochen mit vielen tollen Erlebnissen stehen mir jetzt bevor und ich bin dankbar zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein um diese Möglichkeit zu bekommen.Die Reise werden wir zu dritt antreten, Christoph, ich und die Französin Adi. Der Plan ist vorerst, in den nächsten 2 Wochen Broome zu erreichen. Dabei werden wir viel offroad unterwegs sein und wahrscheinlich auch mal 5 Tage überhaupt kein Netz haben. Anfang der Woche hat mich das ziemlich fertig gemacht, als ich nur daran gedacht habe mich nicht zuhause melden zu können.Gerade die starke Sehnsucht nach Marius brachte mich immer wieder aus der Spur. Ich habe keine Ahnung wie wir das schaffen sollen, aber ich bin mir so sicher das wir alles zusammen schaffen werden und ich bin so glücklich dich an meiner Seite zu haben und dich immer bei mir zu wissen.Auch wenn du am anderen Ende der Welt bist, weiß ich, das du mich in allem stark machst und unterstützt und andersherum genauso. Noch 99 Tage bis zum 23.Dezember. Ich freue mich auf die ganzen Dinge, die ich bis dahin noch erleben darf und natürlich auf die Zeit mit dir an der wunderschönen Ostküste.
Wenn ich das nächste Mal Internet habe, werde ich den Post fertig verfassen, was diese Woche so alles los war. Doch jetzt ist es erstmal Zeit für mein neues Abenteuer.
Liebe Grüße,Elli
Ich fühle mich gerade auch wie ein kleiner Frühblüher. Ich bin angekommen an diesem wunderschönen Fleck Erde und ab jetzt bereit jeden Tag zu wachsen, neuen Herausforderungen entgegen zu blicken und mit der nötigen Zeit aufzublühen:)

Die Blue Mountains-ein kleines Paradies für sich

Während meiner Ultimate Woche hatte sich durch Zufall ergeben,dass ich mein erstes eigenes Abenteuer in die Blue Mountains nun nicht alleine startete, sondern mit Anna, der anderen Deutschen. Samstag Abend buchten wir noch schnell unsere Unterkunft,das Blue Mountains Backpackers in Katoomba und machten uns dann Montag früh, gegen 10, auf den Weg dorthin. Aus dem Wake Up auszuchecken war für uns beide ein komisches Gefühl,da es in der letzten Woche unser Zuhause geworden war und die Gruppe unsere Familie, die wir jetzt leider verlassen mussten. Es war wirklich schade,dass wir uns nicht von allen verabschieden konnten. Und so machten wir uns schnellen Schrittes in Richtung Central Station, um den Zug 10:20 noch zu erwischen.Eine Sache von 10min, die wir aber gerade noch so gemeistert haben.Da der Zug in die Blue Mountains wirklich spottbillig war,reichte das Geld auf unserer Opal Card noch und so konnten wir uns vollkommen stressfrei in den Zug setzen und die Fahrt genießen. Jetzt ging es also los. Unser Traum vom Backpacking in Down Under. Als wir 2h später in Katoomba gelandet sind,empfing uns eine eisige Kälte,und damit meine ich eine richtige Kälte,man darf sich das ungefähr wie einen richtig kalten, aber trotzdem sonnigen Oktobertag in Deutschland vorstellen, mit ungefähr 8Grad. Ich habe ja schon in der ersten Woche die Vermutung gehabt, dass Etihad sich verflogen hat und mich nicht in Australien, sondern in der Antarktis abgesetzt hat. Ist ja dieselbe Richtung, beide Namen fangen mit dem gleichen Buchstaben an..das kann man schonmal verwechseln:D Der australische Winter hat uns also gebürtig empfangen. Als ich meinen Backpack aufgesetzt habe,bin ich fast von dem Gewicht erschlagen worden. Es war echt eine Qual, die 10min bis zum Hostel zu laufen. Als wir dort angekommen waren mussten wir feststellen,das hier wohl mit neue Leute kennenlernen nicht viel ist. Außer uns waren vielleicht noch 4-5andere da. Aus dem Wake up waren wir gewöhnt, dass überall Stimmung und gute Laune ist. Ich muss allerdings sagen,dass mir die Ruhe mal gut getan hat. Gegen 1 haben wir uns dann zu den Three Sisters aufgemacht, der wohl bekanntesten Felssteinformation in den Blue Mountains. Es gibt verschieden Sagen darüber. In einer heißt es,dass ein Vater seine 3 Töchter in Felsen verwandelte, um sie vor einem bösen Magier zu schützen oder so ähnlich. Als wir die 30min durch Katoomba gelaufen waren, verschlug es mir wirklich die Sprache. Noch nie habe ich so eine unendliche Weite und Ferne gesehen. Es war einfach nur atemberaubend. Die Three Sisters rießig groß vor uns und dahinter viele hügelige Berge, die mit mit Eukalyptus überwachsen sind. Wir liefen eine Weile auf dem Prince Henry Cliff Walk und begaben uns 80 Stufen nach unten zur Honey Moon Bridge,die direkt unter die Three Sisters führt. Dort war ein ziemlicher Sturm was bei der Kälte einfach nur alles an uns eingefroren hat. Deshalb suchten wir nach einer kurzen Pause geschütztere Gefilde und liefen planlos den Cliff Walk weiter. Irgendwann entschlossen wir uns umzukehren, da uns beiden die Füße wehtaten und wir vor Einbruch der Dunkelheit wieder im Hostel sein wollten.
Am nächsten Morgen war Anna dann leider krank geworden und ich war erstmal etwas ratlos,da wir doch heute eigentlich den Grand Canyon Walk machen wollten. Das ist eine anspruchsvolle Wanderung von ca.5h,die ich mir dann alleine aber nicht zugetraut habe. Also habe ich mich nach einigem Überlegen dann wieder auf in Richtung der Three Sisters gemacht, um mir zuerst die Katoomba Falls anzuschauen. Die waren mir bisschen zu touristisch gemacht,da ein asphaltierter Weg bis ran führte. Die Wanderung bis dahin war jedoch sehr schön, da man wieder diese unendliche Weite spüren konnte. Danach bin ich auf dem Prince Henry Cliff Walk zurückgegangen und habe mich aufgemacht um die Leura Cascades zu finden. Da es schon später am Tag war, habe ich ein wirklich ordentliches Tempo vorgelegt. Für mich war es am Anfang schon noch etwas beängstigend da so ganz alleine durch den australischen Busch zu streifen,vor allem da mir keine Menschenseele begegnet ist. Papa wäre hin und weg :D Irgendwann erreichte ich ein Schild, wo stand, dass die Cascades nur noch 750m entfernt sind und ich schöpfte neue Hoffnung es bald geschafft zu haben. Ich war da aber bestimt nochmal über 40min unterwegs, ich schätze das waren locker noch 3km. Als ich dann endlich ankam war ich wiedereinmal überwältigt. Lauter kleine Wasserfälle die ineinander verlaufen. Dort habe ich mich das erste mal an diesem Tag hingesetzt und habe mich versucht zu entspannen. Das Rauschen des Wassers hat so gut getan. Leider konnte ich nicht lange bleiben, da es schon nach um 4 war und ich nur noch knapp eine Stunde hatte bis die Sonne unterging. Auf dem Rückweg habe ich mich dann wieder ziemlich beeilt,ihr wärt alle geschockt gewesen von mir:D und habe es dann noch rechtzeitig ins Hostel geschafft, wo Anna vor dem warmen Kamin gewartet hat und ich mich erstmal aufwärmen konnte. Die 2 Sessel vorm Kamin sind übrigens unsere Stammplätze geworden:D
Am nächsten Tag ging es Anna leider immer noch nicht besser, aber die Wanderung zu den Wentworth Falls wollte ich auf keinen Fall ausfallen lassen. Also habe ich mich gegen 9 auf den Weg zum Zug gemacht und habe mit dem Gedanken gespielt schwarz zu fahren, und das eine Ganze Weile lang. Der Grund war meine gehasste Opal Card. Vor der Fahrt hab ich 20$ aufgeladen. Die hätten genau gereicht für die Fahrt zum Flughafen.. Und mit den beiden Fahrten heute,hätte ich ja dann 5$ verbraucht und müsste nochmal 10 toppen,weil das leider der Mindesbetrag ist. Da ich Sydney am Donnerstag ja verlasse, würde das Geld auf der Karte  verfallen. Also bin ich erst an der Tap Säule vorbei und habe so getan als würde ich das ablesen lassen,dann sind mir aber die Überwachungskameras aufgefallen und mir kam in den Sinn, wie streng die Australier sind und ich wollte auf keinen Fall Probleme wegen dem Visum bekommen. So bin ich dann ganz legal die 10min bis zur Station der Wentworth Falls gefahren und habe,wie sollte es anders sein, beim Aussteigen wieder mit dem Gedanken gespielt, den Betrag einfach nicht abbuchen zu lassen. Aber da ich ordentlich bin,manchmal zumindest, habe ich doch getappt. Als nächstes musste ich über 30min zum Conservation Hut durch die Stadt laufen. Da habe ich einen kleinen Nervenzusammenbruch erlitten, da einfach alle Straßen so verlassen waren und ich riesige Panik bekommen habe. Als ich nach einer Weile endlich angekommen bin, habe ich mich auf den Weg zum Valley of the Waters gemacht und bin dem Pfad gefolgt. Nach einer halben Stunde bin ich stutzig geworden, da ich mir vorher eine Wegbeschreibung durchgelesen hatte und ich schon längst an einem Lookout hätte angekommen sein müssen.Anstattdessen folgte ich einem endlosen Weg, in Richtung Edinburgh Castle Rock. Als dann auch noch ein Warnschild kam,dass der anschließende National Pass, den ich folgen wollte, wegen Steinschlag gesperrt war, und mir klar wurde das ich umkehren muss, war ich ziemlich genervt. Erst der einsame Weg durch die Stadt und dann das. Eine ganze Stunde verschenkt. Ich habe so vor mich hingeschimpft...Doch dann habe ich mich auf dem anderen Weg, den ich vom Conservation Hut dann genommen hatte auch noch unzählige Male verlaufen,da ich wirklich keinerlei Orientierung mehr hatte wo ich war und die Wege auch richtig mies ausgeschildert waren. Nach einer Weile erreichte ich dann den Queen Victoria Lookout, welcher wirklich atemberaubend schön war. An diesem Moment wurde mir auch der Begriff der Blue Mountains klar. Der Nebel der Eukalyptusbäume legt sich über diese und lässt alles in einem bläulichen Licht schimmern. Es war wahnsinnig schön und hier habe ich mir auch erstmal eine Pause gegönnt, da ich einfach nur mit den Nerven am Ende war. Michelles Thermobecher hat mir hier gute Dienste geleistet. Dann habe ich mich auf den Weg zu den Embrass Falls gemacht, das war eigentlich nicht geplant, aber ich wollte schauen, wie weit ich komme. Da bin ich unzählige Stufen nach unten gestiegen um  diesen dann zu bewundern. Inmitten des Tales stürzte der Fall sich von ganz oben herab. Hier blieb ich leider nicht lange genug, da ich keine Zeiteinschätzung hatte, wie lange ich zu den Wentworth Falls, meinem Ziel brauchen werde. Nach endlosen Stufen nach oben war ich erstmal entkräftet und zugleich wieder genervt, da ich den Overcliff Track nicht gefunden habe. Ich bin dem Schild gefolgt, aber dann stand nur eine Ausschilderung Richtung Car Park. Also bin ich die 10min wieder zurückgelaufen, habe nochmal nachgeschaut und dann beschlossen, jetzt einfach alles aufs Spiel zu setzen. Nach einigen Minuten kam dann die erste Belohnung. Direkt vor mir sind 2 rote Papageien langgeflattert. Ich habe noch nie welche in Natura gesehen und das war wirklich ein toller Moment. Der Overcliff Track war jetzt nicht so besonders. Als ich dann auf den Undercliff Track kam, wurde es allerdings schon interessanter. Überall wurde es nun felsiger und Steinüberhänge breiteten sich über den Wegen aus. Nach einer Weile erreichte ich dann endlich die Wentworth Falls und diese sind total gigantisch. Wie aus dem Nichts stürzen sie sich aus einer Ebene 100m senkrecht in die Tiefe. Ich lief weiter und entdeckte oberhalb der Fälle aus einem Fluss mündend, ähnlich wie bei den Leura Cascades, kleine Fälle. Dies war der Moment, an dem ich zum ersten mal an diesem Tag so richtig entspannen konnte und den ganzen Stress den Wasserfall runtergeschubst habe. Hier gabs auch erstmal mein wohlverdientes Mittagessen, denn es war immerhin schon gegen 2. Für eine Wanderung die normalerweise 2h gedauert hätte,habe ich die doppelte Zeit gebraucht, weil ich mich so oft verlaufen habe. Sonst hätte ich locker noch die Zeit gehabt, die 1000 Stufen herbazusteigen und mir den Fall von unten anzuschauen. Da ich jedoch die eintretende Dunkelheit im Blick hatte, war mir dies leider nicht mehr möglich. Weil ich ja noch ein bisschen Zeit hatte, bin ich den Weg mal ein bisschen langgelaufen, nach einigen Minuten jedoch umgekehrt, da mich eine ziemliche Höhenangst ergriffen hat, da die Stufen in Stein gemeißelt waren und der Weg auf so einem Felsüberhang langging. Papa hätte mich verstanden und der Grottenolm hätte sich vor Angst wahrscheinlich in irgendeiner Höhle versteckt;D
Deshalb bin ich umgekehrt und habe mich noch eine halbe Stunde in die Sonne gesetzt und habe versucht, weiter zu relaxen, da ich doch noch sehr gestresst war. Das ist eben das blöde wenn man auf den Zug angewiesen ist. Ich war die ganze Zeit unruhig, da ich nicht wusste wie viel Zeit ich für den Rückweg brauche. Für diesen habe ich mich nach einem ausgiebigen Sonnenbad, für den Charles Darwin Walk entschieden, den mir früh auch jemand im Hostel empfohlen hat. Und dieser Walk war mit Abstand der schönste des Tages. Er ging durch den vielfältigsten Wald hindurch und zeitweise wie in einem Moor auf Holzstegen. Solche Wege liebe ich ja eh total. Nebenher schlängelte sich die ganze Zeit so friedlich der kleine Bach, der noch nichts von seinem unglücklichen Ende als Wasserfall wusste. Da ich zu dem Zeitpunkt auch endlich entspannt war, konnte ich den Weg richtig genießen. Der Tag war trotz allem was schiefgegangen ist(und das war eine ganze Menge), ein wunderbarer Abschluss meiner Zeit in den Blue Mountains. Ich wäre hier gerne noch viel länger geblieben. Die Temperatur war wirklich ideal zum Laufen, auch wenn mir die Hände fast abgefroren sind, aber wie Maria immer so schön sagt, bisschen Verlust gibts immer:D
Liebe Grüße, Elli




direkt unter den Three Sisters
Katoomba Falls
Leura Cascades
Neid Mama,Neid :D

Tag 3
Queen Victoria Lookout. Hier erkennt man richtig den blauen Nebel:)
Embrass Falls
Noch nie so einen zauberhaften Papagei gesehen, und das gleich in freier Natur :)
Undercliff Walk
Wentworth Falls
Mein Ausblick während der Mittagspause
Charles Darwin Walk